Aurora beobachtete den Vogel. Er schien doch ziemlich zahm zu sein. Wahrscheinlich war er angefuttert.
Wie zerbrechlich doch so ein kleines Tier war...

Cylantha seufzte leise und ging zu Alysha. Sie legte ihr die Hand auf die Stirn, und schloss die Augen.
Wie immer begann ihre Hand gold zu leuchten, und in sekundenschnelle hatte Cylantha Alysha geheilt.
Dann ging sie weiter zu Levin, und legte auch ihm die Hand auf die Stirn. Hier war sie ebenfalls schnell fertig.
Nun drehte sie sich lächelnd zu Aurora um, und fragte sie lächelnd. "Soll ich dich auch noch heilen?"

Aurora schüttelte lächelnd den Kopf. "Ich glaube nicht, dass das nötig ist." Wie soll ich mich bitte auch verletzt haben, wenn ich die Ursache war? Sie konnte ein weiteres lächeln nicht unterdrücken. Ihr Blick fiel wieder auf die Uhr. Noch eine Stunde bis zum Ball und sie war hier fest gekettet.

Cylantha berührte Aurora trotzdem kurz an Arm und nahm ihre Erschöpfung.
"So, jetzt seid ihr alle fit für den Ball. Und passt bitte auf euch auf", meinte sie mit einem Lächeln.

Aurora spürte, wie ihre Erschöpfung schwächer wurde. Es fühlte sich gut an. Auroras Gesicht war auch nicht mehr blass, sondern hatte Farbe angenommen.
"Danke." sagte sie lächelnd. "Vielen Dank."

Der Vogel flatterte wieder auf und flog durchs offene Fenster in den Himmel. Darren sah ihm eine Weile nach, dann fesselten Cylanthas Heilkünste seine Aufmerksamkeit.
"Wow.", sagte er spontan. Es war schon länger her, dass er das letzte Mal einem von Cyls Heilversuchen beiwohnen durfte. "Das ist echt beeindruckend, Cyl." Es gab Gaben zerstörerischer Natur, und Gaben, die die Dinge erhalten und schützen sollten. Der Ork wusste eindeutig, was er faszinierender fand.
Und dann existierten noch die Fähigkeiten, die beides vermochten, geben und nehmen, Leben schenken und auch vernichten...

Cylantha lächelte Darren an.
"Danke Darren, aber alles hat seine Schattenseiten", meinte sie lächelnd, eine Spurt Traurigkeit in ihrer Stimme.
"Na dann meine Lieben, ich gehe mich für den Ball fertig machen. Au revoir, bis dann. Kommt ihr denn alle?", fragte sie und sah die Anwesenden abwartend an.

"Ja, wahrscheinlich." sagte sie leise und erhob sich vom Bett.
"Ich gehe mich ebenfalls umziehen. Bis nachher." Sie wunk zum Abschied, warf einen letzten Blick auf Alysha und ging zu ihrem Wohnblock.

"Wir können dennoch mehr als froh sein dich hier zu haben.", erwiderte Darren und betrachtete Alysha nachdenklich, die langsam wieder zu sich zu kommen schien. "Sie wird es dir danken..."
Als die Rede auf den anstehenden Ball kam, grinste er nur. "Ich schätze mal, die Lehrer haben eh so etwas wie Anwesenheitspflicht."

Cylantha grinste Darren fröhlich an.
"Anwesenheitspflicht besteht eh, aber wenn du freiwillig kommen würdest, ist das viel schöner", lachte Cylantha.
"Na ja, ich muss wieder in mein Büro. Bis nachher dann", meinte sie und ging wieder in ihr Büro

Cyl -> Ihr Büro

"Tschüss.", sagte Darren und winkte Cyl lässig hinterher. Es war schön sie lachen zu sehen, sie schien einiges durchgemacht zu haben in der Zeit, wo sie nicht an der Schule gewesen war. Dann wandte er sich zu Vivalie um.
"Wie geht es dir?", fragte er sie, jetzt da es etwas leerer geworden war. Ihm fiel auf, dass sie immer noch schwarze Tränenspuren auf ihrem Gesicht hatte...

"Besser als vorhin.", murmelte sie, war sich aber selbst nicht sicher, ob es stimmte. Sie sah zu Alysha hinüber. "Besorgt."
Plötzlich fiel ihr ein, was sie Darren gestern hatte sagen hören: Sein Herz ist schon verschenkt... An wen? Cylantha? Sie hatten einander angelächelt... Irritiert und verwundert bemerkte sie, das sie tatsächlich eifersüchtig war. Es war ein seltsames Gefühl, so neu...
Ob die beiden gemeinsam zum Ball gingen? Was wusste sie, was sich in den Jahren ergeben hatte?

Darren stand auf und ging zum Waschbecken. Er nahm ein weißes Tuch aus einem der Schränke und ließ ein wenig Wasser darüber laufen. Dann ging er zurück zu Vivalie. "Ich darf doch.", sagte er, lächelte sie kurz an und als sie keinen Widerstand leistete, wischte er ihr ganz vorsichtig die Tränenspuren vom Gesicht.
Um sie von dem abzulenken, was er gerade tat, fragte er sie: "Und, wirst du dich auf diesem Ball blicken lassen? Das Thema ist Las Vegas.." Er lachte leise, als er sich plötzlich vorstellte, was passieren würde, wenn er dieses Motto allzu wörtlich nehmen würde. Ein strippender Ork! Alle würde schreiend wegrennen...

Ich darf doch....
Erst begriff Vivalie nicht, was er meinte. Sie zuckte zusammen, als er ihr plötzlich so nah kam, aber dann ließ sie es einfach zu. Es war seltsam... sie hatte völlig vergessen, das ihr Gesicht noch von schwarzen Tränen gezeichnet war.
Sie schüttelte den Kopf. "Ich auf einem Ball?" Viv schnaubte. "Was sollte ich dort?"

"Spaß haben." Darren zuckte mit den Achseln und brachte das Tuch wieder fort. "Kann auch mal nicht schaden." Ihm kam eine Idee, doch er sprach sie nicht sofort laut aus. Wer wusste, was Vivalie davon halten würde.

"Es ist das selbe Thema wie eben.", erwiderte Vivalie seufzend. "Es sind zuviele Leute da. Es ist zu voll. Ich kann das nicht verantworten." Sie schüttelte den Kopf. "Außerdem - ich hatte in meinem ganzen Leben nie Zeit richtig tanzen zu lernen." Und allein hat das ganze so oder so keinen Sinn...

"Viv." Merkwürdig unsicher sah Darren sie an. Was würde sie wohl sagen? "Ich hab dir einen Vorschlag zu machen - bitte spring mir nicht gleich an die Gurgel, wenn ich es sage."

Viv sah ihn verwundert an. "Was meinst du? Was für ein Vorschlag?" Was meinte er? Sie konnte sich keinen Reim auf seine Worte machen - womöglich litt ihr Denkvermögen noch ein wenig unter den Ereignissen des heutigen Tages.

Darren grinste verlegen. "Wir könnten einen Handel abschließen. Aber er fordert ein wenig Vertrauen von dir. Folgendes: Du gehst auf den Ball und deine einzige Aufgabe ist es, dich zu amüsieren und dir auf gar keinen Fall Sorgen zu machen. Ich komme mit - und sorge dafür, dass nichts passieren wird. Ich verspreche dir, ich würde im Notfall alles dafür tun, dass nichts passiert. Und", er grinste noch eine Spur breiter, "ich bringe dir tanzen bei."

Bei seinen Worten änderte sich irgendetwas; Schmetterlinge schienen durch ihren Körper zu tanzen.
"Ist das ein Date?", fragte sie, bevor sie auch nur genauer darüber nachdachte. Ihr gefiel die Vorstellung... sie war seltsam verwirrt. "Aber wie willst du dafür Sorge tragen, dass nichts geschieht?"

"Nur ein Angebot." Darren musste lächeln. Wie seltsam die Situation doch war! Sie saßen in einem Krankenzimmer! Aber obwohl er nicht unbedingt damit gerechnet hatte, dass sie seine Worte so auffasste, machte es ihn irgendwie glücklich.
"Nun... auch wenn es mir wirklich sehr schwer fallen würde, notfalls schlage ich dich K.O, wenn du nichts dagegen einzuwenden hast.", sagte er.

Als sie geheilt wurde, war es, als nähme jemand einem Druck von ihrem gesamten Körper. Alysha wusste nicht, dass es Cylantha war, die sie heilte. Sie fühlte nur die Erleichterung und das augenblickliche Verschwinden von Angst und Schmerz. Plötzlich war es nicht mehr schwer die Augen zu öffnen, flatternd hoben sich ihre Augenlider und sie kehrte zurück in die Welt...

Vivalie sah Darren eindringlich an. "Versprich mir das.", flüsterte sie. "Schlag mich bewusstlos, wenn es sein muss."
Dann regte sich Alysha ein wenig und hatte sofort Vivalies Aufmerksamkeit. Hastig lief sie zu ihrer Freundin hinüber.
"Al!"

Levin fühlte sich augenblicklich besser, als Cyls Hand ihn berührte. Er stand leise auf um Vivalie und Darren nicht zu stören und verließ den Raum. Es galt sich für einen Ball vorzubereiten...und es stand ein Gespräch mit Aurora aus.
>>>Wohnblock 1

"Versprochen.", sagte Darren - und hasste sich dafür. Aber er wusste, dass es notwendig war und dass er es tun würde, wenn er es tun musste. Es war nicht so, als ob sie eine Wahl hätten. In diesem Moment wachte Alysha auf und er war froh über die Ablenkung.